Contakte#21

Zwei Musiker, ein Lichtkünstler und ein Filmkünstler produzieren zusammen einen Film. Die Gesamtkonzeption stammt von den beiden Multi-Instrumentalisten Andreas Steffens (Saxophon + electronics) und Daniel M. Ziegler (Piano, Gitarre + electronics). Die beiden haben vier Kompositionen geschrieben und zusammen aufgenommen, zu denen Oliver „OKNO“ Kretschmann hinterher assoziative Bewegtbilder erschaffen hat. Der Film, den Frank Wiedemeier produziert hat, zeigt Projektionen, die Kretschmann zu dem Thema des Projektes erarbeitet hat.

Das abstrakte Projektionsbild verändert sich konstant und analog zu den Klangflächen. Die Projektionsflächen selbst reflektieren Elemente, die an die Situation während der Corona Pandemie 2020/21 erinnern und die mit „Kontakten“ zu tun haben: so wurde nachts auf ein Corona-Testzelt sowie die Fassaden des Klever Krankenhauses und der Hochschule projiziert. Weitere Locations für die Projektionen waren das Kontaktcafé der Caritas und das Klever „Theater im Fluss“. Im Film wird das Thema Kontakte zwischen Menschen reflektiert: Wie viele Kontakte waren erlaubt, wo durfte man sich nicht treffen etc.

Die Künstler haben schon zuvor in anderen Projekten kooperiert: Kretschmann/Steffens/Ziegler haben bereits zwei live-Performances gestaltet. Im ArToll improvisierte OKNO 2018 live zu den soundscapes des Duos. Wiedemeier/Steffens/Ziegler haben 2020/21 insgesamt fünf Streaming-Konzerte ohne Publikum in ihrer „moving-sounds“-Reihe gespielt und produziert.

Kretschmann arbeitet mit Gegenständen und Flüssigkeiten, die auf einen Overheadprojektor gegeben werden. Durch Bewegung, Überlagerung und Kombinierung der Materialien und Werkzeuge erzeugt er ständig neue Bilder. Damit kann er in Sekundenschnelle auf akustische Reize reagieren und diese visuell umsetzen.

Steffens und Ziegler nennen ihre Klangwelten „soundscapes“. Die beiden ausgebildeten Jazzmusiker benutzen elektronische und akustische Instrumente und beziehen sich teils auf Komponisten der elektronisch-klassischen Musik. Das Besondere ist ihr improvisatorischer Umgang mit dem Material, das Geräusch und Stille einbezieht.

Frank Wiedemeier ist als freier Fotograf und Gestalter für Unternehmen der freien Wirtschaft, Verbände sowie wissenschaftliche Einrichtungen tätig. Mit Beginn der Pandemie hat er sein Arbeitsfeld Videoproduktion um den Bereich Livestreaming erweitert.